Es gibt Tage, da wünsche ich mir, einfach wie ein Kind in den Arm genommen und getröstet zu werden.
Viele bewundern meine Stärke und Kraft. Aber mir bleibt auch nichts anderes übrig. Ich muss mich um die Kinder kümmern. Von mir wurde schon immer erwartet stark zu sein, keine Schwäche zu zeigen.
Manchmal kommen kleine Tränchen, wenn man irgendwo ein Stechen oder Drücken hat – ist das der Krebs, die Chemo, die Nebenwirkungen? Manches bleibt ungeklärt und vergeht wieder. Auch die Tränchen trocknen schnell, wenn man ein 5 Monate altes Baby hat. Es bleibt nur wenig Zeit für einen selbst.
Mein Mann ist beruflich sehr eingespannt und kommt erst gegen 18 Uhr nach Hause. Dann nimmt er mir vieles ab, wofür ich ihm sehr dankbar bin.
Meine Eltern wohnen 200 km weit entfernt und sind beide noch berufstätig. Manchmal wünsche ich mir, sie wären öfter da, würden mit mir zu Untersuchungen gehen etc. Oder einfach da sein, um mich in den Arm zu nehmen.
Meine Schwiegermama meinte vor kurzem, sie sind für mich da und begleiten mich überall hin und weiter „…dann bin ich eben deine Mama hier.“ Dann hat sie mich in den Arm genommen und gedrückt. Das war so lieb, ich wünschte nur, meine Mama könnte mehr da sein.
Ich möchte zusammen (er)leben – lieben, lachen, tanzen, singen, die kleine Welt vor meiner Haustüre und die große Welt sehen – aber nicht allein.
Ich sehne mich manchmal so sehr nach Trost und Geborgenheit…